Mark 11

Datum: 29.12.2001 Stelle: Markus 11:1-12 Beobachtungen: Die Reihenfolge ist wie folgt: 1. Sechs Tage vor dem Passah kam Jesus nach Bethanien. Bethanien war ein Dorf (Joh.11,1) in der Nähe von Jerusalem, ungefähr 15 Stadien entfernt (Joh.11,18). Hier wohnten Lazarus und seine Schwestern Maria und Martha (Joh.11,1-2). Dort wurde ihm im Hause Simons des Aussätzigen ein Gastmahl bereitet (Mk.14,3; Joh.12,2), bei dem Martha diente, Lazarus mit zu Tische saß und Maria den HERRN mit einem Pfund echter, köstlicher Narde salbte (Joh.12,3; Mk.14,3). Schon bevor Maria diese Tat getan hatte, identifiziert Johannes sie als »Maria, die den Herrn gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hat« (Joh.11,2); jeder wusste also, wer damit gemeint war. Markus hat hier keine chronologische Reihenfolge gewählt, sondern er führt diese Begebenheit (ohne zeitliche Einordnung) im Zusammenhang mit dem Verrat des Judas an (Mk.14,3-11); das bedeutet nicht, dass sich das nach Markus erst zwei Tage vor dem Passah (Mk.14,1) zugetragen haben muss. 2. Fünf Tage vor dem Passah (also am folgenden Tage; Joh.12,12) zog Jesus feierlich als der »König [...], sitzend auf dem Füllen einer Eselin« (Joh.12,15) in Jerusalem ein (Joh.12,15-18; Mk.1,1-11). Die folgende Nacht verbrachte er wieder in Bethanien (Mk.11,11-12; vgl. Mt.21,17). 3. Vier Tage vor dem Passah morgens brachte der HERR den Feigenbaum zum Verdorren (Mt.21,18-20; Mk.11,12-14.19-21). 4. Drei Tage vor dem Passah morgens sahen die Jünger den verdorrten Feigenbaum (Mk.11,20-21). Obwohl nicht explizit berichtet wird, wo Christus die letzte Nacht zugebracht hatte (Mk.11,19), können wir doch vermuten, dass er wieder in Bethanien übernachtete, weil sie am Morgen denselben Weg in die Stadt nahmen. 5. Zwei Tage vor dem Passah: Hierüber berichtet Mk.14,1-2.11 Die zitierte Stelle »Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers.« (Mt.21,5) kommt aus Sach.9,9. Schon der nächste Vers in Sacharja bezieht sich aber schon nicht mehr auf das erste Kommen Jesu auf diese Erde, sondern auf das Kommen des Reiches Gottes in Macht und Herrlichkeit: »Und er wird die Kriegswagen aus Ephraim ausrotten und die Rosse von Jerusalem; und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden; und er wird den Völkern Frieden gebieten; und seine Herrschaft wird reichen von einem Meer zum anderen und vom Strom bis an die Enden der Erde.« (Sach.9,10). Der HERR lehrt im ganzen Kapitel Markus 13, dass dieses Kommen noch bevorsteht und wir, die wir an ihn glauben, darauf vorbereitet sein sollen (z.B. Mk.13,26-27.32.35); der HERR wusste also, dass vor dem Kommen des Reiches Gottes zuerst die Gemeindezeit kommt und er bereitete uns darauf vor. Sach.9,9: Jesus Christus war demütig, trotz dass er hier wie noch nie auf dieser Erde von vielen Menschen zugleich verherrlicht und gerühmt wurde. Demut ist uns ach Jesu Vorbild ud aus SEINER Kraft also auch möglich, wenn wir einmal im Mittelpunkt einer Menschenmenge stehen. Datum: 30.12.2001 Stelle: Markus 11:12-24 Was Jesus über erhörliches Beten lehrt, hatte er anlässlich des Feigenbaums vorher selbst getan: Er glaubte (war überzeugt, trotz dass ER es nicht sah), dass ER die Gebetserhörung von Gott empfangen hat (Mk.11,24), und so war es dann auch (Mk.11,21). Jesus Christus fordert für erhörliches Beten den Glauben, dass das, was man erbittet (was man sagt), geschehen wird (Mk.11,23). Dann wird der Vater erhören (Mk.11,24)! Jesus wusste, dass der Vater ihn allezeit erhören würde (Joh.11,41-42). Jedoch ist es dazu eine Voraussetzung, dass wir nur nach Gottes Vorbild handeln und bitten, d.i. nichts gegen Gottes Willen: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.« (Joh.5,19) Dann können wir tatsächlich wissen, dass Gott gerade das tun wird, was wir wollen. Beispiel dafür, dass der Glaube daran, dass Gott helfen wird, Voraussetzung ist, diese Hilfe zu empfangen: Martha sollte glauben, dass Christus den Lazarus auferwecken kann: »Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glaubst, werdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?« (Joh.11,40) Ein wirklich drastisches Beispiel, was dieser Glaube hinter einer Bitte bewirken kann, ist Petrus' Gang auf dem Wasser - dieses Erlebnis hatte nur er, und kein anderer der Jünger und auch sonst niemand in der Bibel. Petrus hatte gesagt: »Herr, bist du es, so heiße mich zu dir auf das Wasser kommen!« (Mt.14,28). Das Jesus darauf einging, zeigt, dass solch eine Bitte keine (uns verbotene) Versuchung Gottes ist (Mt.4,5-7) sondern eine Bitte mit Glauben, erhört zu werden, weshalb Gott darauf einging. Petrus' Beispiel zeigt weiter: der Glaube sieht auf Christus udn lässt sich nicht beirren; denn als Petrus sich von dem Sturm ängstigen ließ, zweifelte er (woran? Dass Christus die Macht habe, ihn auf dem Wasser wandlen zu lassen?) und das war das Ende des Gangs auf dem Wasser (Mt.14,30). Woduch unterscheiden sich nun eine Versuchung Gottes (Mt.4,5-7) und das uns gebotene Gebet aus Glauben (Mk.11,12-25)? Was wäre verkehrt gewesen, wenn sich Jesus im Glauben von der Zinne des Tempels gestürzt hätte? Ansätze: 1. Der Teufel versucht solche, die Gott vertrauen zu geistlichem Stolz, d.h. durch ihr Gottvertrauen Gott auf die Probe zu stellen. Christus hatte in der ersten Versuchung sein Gottvertrauen durch Verzicht auf notwendige Nahrung bewiesen. 2. Sich von der Temepelzinne zu stürzen wäre bloße egoistische Selbstdarstellung gewesen (denn sowohl der Teufel als auch Jesus selbst wussten, dass Jesus der Christus ist) und daher kein Werk, dass der Vater ihm zu tun gegeben hat. 3. »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.« (Mt.4,7; aus 5.Mo.6,16) sagte der HERR Jesus zum Teufel, denn dieser forderte ein Zeichen als Beweis, dass Jesu Anspruch, Christus zu sein, glaubwürdig ist. Die Versuchung, von der in 5.Mo.6,16 gesprochen wird, ist uns berichtet in 2.Mo.17,1-7: das Volk versuchte Gott dadurch, dass es sagte: »Ist der HERR mitten unter uns oder nicht?« (5.Mo.17,7). Gott zu versuchen ist, um etwas zu bitten, um zu erfahren, ob Gott existiert oder ob er so ist, wie ER ist. Das tat Israel zu Massa (2.Mo.17,2-3.7), und der Teufel gegenüber Christus (Mt.4,5-6). Aus Glauben zu bitten aber ist, Gott bedingungslos und vorher zu glauben und deshalb das Erbetene zu empfangen; das tat Petrus und ging auf dem Wasser (Mt.14,28) und das tat auch Gideon: Er glaubte, dass Gott ihm durch das Zeichen mit dem Fell zeigen werde, ob der HERR Israel durch die Hand Gideons erretten wolle oder nicht (Ri.6,36-40); er zweifelte nicht daran, dass Gott existiert (denn er redete ja mit Gott) und auch nicht daran, dass ER Israel erretten könne, sonst wäre dies eine Versuchung Gottes gewesen. Auch die Pharisäer versuchten Gott: »Und die Pharisäer gingen hinaus und fingen an, sich mit ihm zu besprechen, indem sie von ihm ein Zeichen vom Himmel forderten, um ihn auf die Probe zu stellen.« (Mk.8,11). Sie glaubten nicht an Christus, sondern baten um ein Zeichen, weil sie nicht glaubten. Wunder tut Gott aber nur an denen, die an IHN glauben (Mk.11,23) und nicht an Ungläubigen (Mk.6,5-6: Unglaube verhindert Wunder). Datum: 24.12.1998 Stelle: Markus 11:23-24 Mk.11,23.24 fordert Glaube bei Bitten im Gebet, ohne zu zweifeln, dass werden wird, um was man bittet - Voraussetzung ist, dass man geprüft hat und sicher ist, dass es etwas Gutes ist, um das man bittet, denn wenn man sich da nicht sicher ist, so kann man sich auch nicht sicher sein, ob der HERR das betreffende Gebet erhört. Wie aber kann man schnell erfahren, ob eine Bitte nach SEINEM Willen ist, ohne pro Überprüfung eine Stunde Bibelarbeit zu investieren? Allgemeiner: Wie kann man biblisch schnell die Güte einer Sache / Handlung beurteilen? (vgl. Röm.12,2) Datum: 31.12.2001 Stelle: Markus 11:25-33 Die Frage Jesu, in welcher Vollmacht Johannes getauft habe (Mk.11,30) war ganz analog zur Frage der Hohenpriester, Ältesten und Schriftgelehrten, in welcher Vollmacht Jesus lehre und heile (Mk.11,28). Die Pharisäer glaubten nach einem anfänglichen Zwist (Joh.9,16) nicht, dass Jesus der Christus ist, sondern hielten ihn für einen Sünder, d.h. sein Werk für Menschenwerk (Joh.9,24). Ebenso glaubten sie Johannes nicht, sondern hielten seine Taufe auch für Menschenwerk (Mk.11,31). Gott forderte von den Pharisäern, zu beurteilen, ob das Werk des Johannes von Gott oder von Menschen kommt (Mk.11,30) - er hat also den Menschen auch die nötigen Fähigkeiten dazu gegeben. Analog müssen wir beurteilen, ob das Werk Jesu von Gott oder von Menschen kommt. Das ist einfach: »Das ist doch verwunderlich, daß ihr nicht wisset, woher er ist, und er hat doch meine Augen aufgetan. Wir wissen, daß Gott nicht auf Sünder hört; sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er. Seit die Welt steht, ist nicht gehört worden, daß jemand einem Blindgeborenen die Augen aufgetan hat. Wäre dieser nicht von Gott, so könnte er nichts tun!« (Joh.9,30-33). Ganz allgemein gilt, um zu beurteilen, ob ein Mensch von Gott gesandt ist: Wer Abfall von Gott predigt, ist nicht von Gott gesandt, auch wenn seine Wunder und Zeichen eintreffen (5.Mo.13,1-5); niemand soll auf ihn hören. Wer im Namen Gottes etwas prophezeit, das nicht eintrifft, der hat ebenfalls nicht Gottes Wort geredet und wir sollen nicht auf ihn hören (5.Mo.18,20-22).
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